Vorausschauend gedacht haben zwei Paare – und sich dafür entschieden, gemeinsam in zwei Wohnungen unter einem Dach zu leben. Für das besondere Etwas an Outdoor-Komfort sorgt eine kubische Terrassenüberdachung samt senkrechter Teilverglasung.
Umrandet von den typischen Wohnhäusern mit Satteldach, sticht das Eigenheim von Werner Harnisch und seiner Lebensgefährtin heraus. Schmal, aber dennoch markant, wurden an den beiden längsseitigen Enden zwei Vollgeschosse mit Schmetterlingsdach ohne Dachüberstand errichtet. Dazwischen liegt – wie eine Art Übergang – eine südwestlich ausgerichtete, eingeschnittene Loggia.
„Im Grunde sind es zwei Eigentumswohnungen unter einem gemeinsamen Dach“, erzählt der Bauherr. Und genau das war auch der Wunsch des Paares, als es sich vor gut zehn Jahren – beide damals Anfang 50 – Gedanken darüber gemacht hatte, wie es im Alter leben will.
Kubisch, puristisch, modern
Daher war das 2013 fertiggestellte Haus von Anfang an als Zweifamilienhaus konzipiert: Geräumig und weitgehend barrierefrei, um auch im Alter ein komfortables Wohnen zu gewährleisten – und darauf ausgerichtet, eine kleine Wohngemeinschaft gründen zu können. Mit genug Freiraum und Privatsphäre für beide Haushalte, gleichzeitig jedoch mit verbindenden Elementen wie beispielsweise einem gemeinsamen Keller, Hauswirtschaftsraum und Saunabereich sowie ein Carport mit vier Stellplätzen. Ein befreundetes Paar teilte diesen Gedanken und beschloss, sich der Wohngemeinschaft anzuschließen.
Den Wind im Nacken
Aller sorgsamen Planungen zum Trotz gab es ein Manko: Die Terrasse erwies sich als unvollständig. Rund 35 Quadratmeter groß, erstreckt sie sich über die südöstliche Hausecke und ist ummantelt von vielen bunten Staudengewächsen. Alles eigentlich recht einladend, doch mit der Zeit wurde klar, dass etwas fehlte. Denn: Der Wind saß den Bauherren oftmals direkt im Nacken.
Eine gläserne Terrassenüberdachung des niedersächsischen Herstellers Solarlux, die heute den östlichen Teil des Freisitzes schützt, brachte die Lösung. Mit einer Dachneigung von lediglich zwei Grad ist der Anbau so flach, dass er bestens mit der kubischen Architektur des Gebäudes harmoniert. Richtung Südwesten wurde die rund 14 Quadratmeter große Überdachung mit einer seitlichen Verglasung ausgestattet, um den Wind zu stoppen. Ihre gläsernen Elemente ohne störende Profile sind jedoch schnell ineinandergeschoben, sodass die Terrasse an windstillen Tagen vollständig offen ist.
Mehr Lebensqualität
Binnen drei Tagen war der neue Anbau fertig. Heute nutzt die Wohngemeinschaft die Terrasse deutlich häufiger als früher – und können dies auch noch im hohen Alter tun. Denn die Übergänge in den Garten sind dank der in den Boden eingelassenen Schienen für die Glas-Elemente barrierefrei.
Ob im hohen Alter oder in jungen Jahren: Das Glashaus lädt zum Verweilen ein. Vor allem in den Frühjahrs- und Herbstmonaten wird der Garten so länger erlebbar – und dass auch, wenn das Wetter mal wieder umschwenkt. „Sitzmöbel und der Grill stehen ganzjährig im Trockenen und bei Arbeiten im Garten stehen wir nicht immer sofort im Nassen, wenn’s mal regnet. Insgesamt ein hoher Gewinn an Lebensqualität, den wir nicht mehr missen möchten.“